2009: Leuchtpol

Energie und Umwelt neu erleben

Regierungspräsident Wenning gibt Startschuss für kostenfreie Leuchtpol-Fortbildungen in Bayern

Unter dem Namen „Energie und Umwelt neu erleben“ startete in Bayern im Oktober 2009 die erste Leuchtpol-Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher im Elementarbereich. Gemeinsam mit Wilhelm Wenning, Regierungspräsident des Bezirkes Oberfranken und Dr. Bernd Witzmann, Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, stellten Vertreter von Leuchtpol heute auf einer offiziellen Auftaktveranstaltung das Projekt vor.

Leuchtpol ist das größte deutsche Projekt zur Förderung von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) am Beispiel von Energie und Umwelt in Kindergärten. Bis zum Jahr 2012 sollen bundesweit mindestens 4.000 Kindergärten in Fragen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung am Beispiel Energie und Umwelt erreicht werden, davon 832 allein in Bayern.

Umsetzung und Durchführung der Fortbildung übernimmt das Leuchtpol Regionalbüro Bayern, das an der Umweltstation Lias-Grube im Landkreis Forchheim angesiedelt ist. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung präsentierte Regionalbüroleiterin Ulrike Schaefer ihren Gästen auf einem Rundgang verschiedene Lernwerkstätten. Anhand dieser konkreten Praxisbeispiele machte sie deutlich, wie sich Kinder auf spielerische Art und Weise nachhaltigen Energieformen wie etwa Wind- und Wasserkraft nähern können und sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen sensibilisieren lassen. Regierungspräsident Wenning würdigte das Engagement der teilnehmenden Erzieherinnen und Erzieher: „Es würde mich sehr freuen, wenn Sie die Begeisterung, die hier während der Leuchtpol-Fortbildung für das Thema BNE herrscht, mit in Ihre Einrichtung nehmen und an die Kinder weitertragen.“

Die Seminare und Workshops bieten den pädagogischen Fachkräften Anregungen für die Umsetzung von Energie-Projekten in der Tageseinrichtung und Raum für die Entwicklung eigener Ideen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung zu kindlichen Lern- und Bildungsprozessen entwickeln Erzieherinnen und Erzieher in den kostenlosen und berufsbegleitenden Fortbildungen die notwendigen Kompetenzen zur Umsetzung des Leuchtpol-Bildungskonzeptes in ihren Kindergärten. Dr. Bernd Witzmann: „Nachhaltigkeit soll nicht nur ein Schlagwort sein, sondern konkret gemacht werden. Deshalb finde ich es großartig, dass in der Umweltstation Lias-Grube eine Anlaufstelle für Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern entstanden ist.“

In Bayern läuft die Fortbildung über einen Zeitraum von sechs Monaten und umfasst insgesamt fünf Veranstaltungstage sowie eine Praxisphase, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine ausführliche Beratung durch die Leuchtpol-Mitarbeiter erhalten. In den Seminaren und Workshops werden verschiedene Möglichkeiten gezeigt und gemeinsam erarbeitet, wie Kinder durch Geschichten, eigenes Reflektieren und vor allem durch Entdecken und Erleben Energie und Umwelt in ihrem Alltag erfahren können.

Der Fortbildungstitel „Energie und Umwelt neu erleben“ ist Programm: So experimentieren und forschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verschiedenen Energiethemen, bereiten ein Abendessen ohne Stromverbrauch zu und entwickeln Projekte für die eigene Einrichtung. Umfangreiche Materialkisten mit Fachliteratur sowie Experimentier- und Spielmaterial unterstützen die Erzieherinnen und Erzieher bei der Umsetzung der Fortbildung in die Praxis. Zum Abschluss der Fortbildung und nach der Durchführung eines Bildungsvorhabens in der Kita erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat.


Hintergrundinformationen zu Leuchtpol
Die Gesellschaft: Die Leuchtpol gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung von Umweltbildung im Elementarbereich mbH fördert Bildung für nachhaltige Entwicklung am Beispiel des Themas Energie und Umwelt im Elementarbereich. Das Bildungsangebot von Leuchtpol erschließt somit ein zukunftsrelevantes Themenfeld für Bildung im Kindergarten. Bis Ende 2012 bietet Leuchtpol mindestens 4.000 Kindergärten die Möglichkeit, sich zu beteiligen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihren Kindergärten zu verankern. Das Qualifizierungsangebot folgt den Zielen der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014).

Die Gesellschafterin: Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bundesverband e.V. (ANU) ist alleinige Gesellschafterin von Leuchtpol. Die ANU arbeitet seit 1990 als Dachverband von rund 700 Umweltbildungszentren und freien Anbietern an der Weiterentwicklung der Umweltbildung. Orientiert am Leitbild nachhaltiger Entwicklung setzen sich Bundesverband und Landesverbände sowohl politisch als auch praktisch für Umweltbildung in allen Bereichen des lebenslangen Lernens ein – angefangen bei Kindergartenkindern bis hin zur beruflichen Fortbildung für Erwachsene.


Der Partner für die wissenschaftliche Beratung: Das Institut für integrative Studien (infis) ist in der Fakultät Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg angesiedelt. Es ist interdisziplinär zusammengesetzt. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist zugleich Arbeitsweise und Forschungsschwerpunkt des infis. Die Leiterin des Instituts, Prof. Dr. Ute Stoltenberg, ist Mitglied verschiedener nationaler Gremien, die sich für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in Wissenschaft und Praxis einsetzen.

Die Unterstützerin: Die E.ON AG fördert das Projekt Leuchtpol finanziell. Das Projekt ist Teil der internationalen Initiative „Energie für Kinder“, mit der E.ON das Ziel verfolgt, das Verständnis von Kindern und Jugendlichen für Energie und Umwelt frühzeitig zu fördern. Damit soll ein verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen erlernt werden.

Materialien zum Projekt