2013: Klimaprojekte

Energie(ein)wände - Umweltbildung für Entscheidungsträger

Bettina Stroh - UmweltBildungszentrum Oberschleichach

Das Projekt Energie(ein)wände verdeutlicht den Kommunalpolitikern die Bedeutung und Machbarkeit der Energiewende in der Region. Dabei sollen Ihnen Argumentationshilfen für die Diskussion mit den Bürgern an die Hand gegeben werden. Unter Beteiligung von Fachleuten, Kommunalpolitiker*innen und interessierten Bürgern werden ca. sechs „Energie(ein)wände“ in Form von Plakatwänden erstellt. Sie greifen die wichtigsten Vorbehalte in der aktuellen Energiewende-Diskussion auf und durchlaufen die Sitzungssäle der Kommunalparlamente. Jedes Ratsmitglied soll sich so mit den Inhalten auseinandersetzen können. Bei jeder Plakatwand ist eine Feedbackmöglichkeit eingerichtet. Die rückgemeldeten Anregungen sollen entweder in der endgültigen Fassung der Energie(ein)wände Eingang finden oder in Fachseminaren und -vorträgen behandelt werden. So können die Teilnehmenden während der Projektlaufzeit tiefergehende Informationen individuell oder über Bestell-Vorträge anfordern. Der umfassend partizipative Ansatz soll sicherstellen, dass die erstellten Informationen die Themen behandeln, mit denen Entscheidungsträger bei der Umsetzung der Energiewende tatsächlich konfrontiert werden, und dass die Inhalte verständlich dargestellt sind.

Evaluation: Um zu überprüfen, ob sich durch das Projekt der Wissensstand und die Einstellung zur Energiewende verändert haben, werden zu Beginn und zum Ende des Projekts anonyme Befragungen durchgeführt und ausgewertet. Die entstandenen Energie(ein)wände werden, ergänzt durch eine Dokumentation des Verlaufs, zum Ende der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung kann ausgeliehen werden.
Projektleitung: Bettina Stroh (UmweltBildungsZentrum Oberschleichach), Gunter Häckner (GUT mbH im Landkreis Haßberge)
Kooperationspartner: Landkreis Haßberge, Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge mbH
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Gesellschaft zur Umsetzung erneuerbarer Technologieprojekte im Landkreis Haßberge mbH
Informationen: infoubizde, www.ubiz.de
Als Download: die Projektskizze


Schöpfung leben - Klima.aktiv

Christoph Nicke, Peter Gehring, Umweltstation KJG Haus Schonungen

Klima.aktiv ist ein Projekt der Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen in Kooperation mit dem BDKJ Diözesanverband (DV) Würzburg und dem Jugendhaus Thüringer Hütte. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendliche und junge Erwachsene für den Klimawandel zu sensibilisieren und gleichzeitig Wege in eine klimafreundliche Lebensführung zu weisen. Mit verschiedenen Bildungsmodulen sollen dazu anregen, sich dem Thema Klimaschutz mit Lust und Neugier anzunähern. Die Teamer der KjG-Umweltstation besuchen mit einem passend zum Projekt umgerüsteten Fahrzeug, dem „Klimobil“, Jugendgruppen, Zeltlager, Schulungen und Schulen. Vollgepackt mit Experimenten bringt das Klimobil so zu allen Terminen die Themen „Ökologie“ und „Klima“ mit.

Je nach Schwerpunkt handelt es sich um Bildungsmodule, die in Halbtages- oder Tagesveranstaltungen durchführbar sind, oder um Veranstaltungsmodule für Konferenzen, Märkte, Tage der offenen Tür und Messen. Die fünf Bildungsmodule decken eine große Bandbreite von Themen ab. Grundlegende Verständnisfragen zum Klimasystem können z.B. im Modul „Klima weltweit im Wandel“ behandelt werden: In einer Reise durch die Klimageschichte erfahren die Teilnehmenden, wie unstetig das Klima der Erde ist, und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf Lebewesen und Kulturen der Erde bisher hatten.  Verschiedene Experimente erklären den Treibhauseffekt. Globale Auswirkungen der Klimaveränderungen werden diskutiert; hier zu zählen die Folgen des Klimawandels für die Menschen, aber auch für alle anderen Lebewesen. In einem Geländespiel erfahren die TN am eigenen Leib, wie schwierig die vermeintlich leichte Aufgabe ist, Emissionen für den Klimaschutz zu reduzieren: Als Klimasiedler treten sie in Gruppen gegeneinander an, um ihren Wohlstand auszubauen: Anspruchsvolle Aufgaben und Hindernisse, die nur im Team gelöst werden können, erwarten die Teilnehmenden. Ähnlich bunt wie in dem beschriebenen Modul werden die Themen Energie, Mobilität und Wohnen der Zukunft, Konsum und Lebensstil, Meinungsbildung und „Schöpfung Leben“ mit Blick auf den Klimawandel umgesetzt.

Klimaschutzbündnis des BDKJ Diözesanverband Würzburg: Neben der Bildungsarbeit wird in dem Projekt Klima.aktiv außerdem ein lokales Klimaschutzbündnis der Verbände des BDKJ DV Wü initiiert. Ein Arbeitskreis widmet sich dazu dem Entwurf und der Ausarbeitung des Bündnisses, mit dem Ziel, Klimaschutzmaßnahmen im alltäglichen Handeln der Verbandsmitglieder zu verankern.
Kooperationspartner: KjG DV Würzburg, BDKJ DV Würzburg, Jugendhaus Thüringer Hütte
Projektleitung: Christoph Nicke, Jugend-Umweltstation KjG-Haus Schonungen, info@kjg-haus.de
Förderung: Bayrischer Jugendring (BJR)


Kids on Bike – Radeln fürs Klima

Katja Tebbe, Umweltstation Ökoprojekt MobilSpiel e.V., München

Das auf drei Jahre angelegte Projekt fand im Rahmen der „Lernpartnerschaft Zukunft“ statt und hatte zum Ziel, die Projektinhalte und –methoden zum Thema Fahrrad und klimafreundliche Mobilität im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit der aktiven Einbeziehung der Partner an der Schule zu verankern. „Kids on Bike“ richtet sich schwerpunktmäßig an die Schüler*nnen der 7. Klassen, die sich innerhalb ihres Klassenverbands im fächerübergreifenden Projektunterricht praxis- und handlungsorientiert mit den Aspekten des Fahrradfahrens auseinandersetzen.

Die Jugendlichen erschließen sich das komplexe Thema Mobilität, erlernen handwerkliche Fähigkeiten und erwerben wichtige Schlüsselkompetenzen wie Berufsorientierung in Richtung technischer Berufe und Medien. Sie entdecken das Fahrrad als Möglichkeit, gesund, umweltbewusst, klimafreundlich und günstig in München mobil zu sein. Zusätzlich können Schüler*nnen der 5.-8. Klassen während der jährlich stattfindenden Projektwoche in einem Fahrradworkshop Fahrräder reparieren, gemeinsame Fahrradtouren planen und durchführen. Durch die Einbeziehung von Expert*innen, wie z.B. einem Fahrradmechanikermeister und Mitarbeiter*innen der TU München, öffnet sich die Schule nach außen. Die Schüler*innen erleben die authentischen und praxiserfahrenen Personen als Vorbilder und profitieren ebenso wie die Lehrer*innen von deren Kompetenzen.

Die kontinuierliche dreijährige Projektkoordination von Ökoprojekt MobilSpiel e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Schule und den externen Kooperationspartnern hat eine Verstetigung des Projekts an der Schule ermöglicht. Ab dem Schuljahr 2013/14 wird die Mittelschule an der Cincinnatistraße das Projekt eigenständig – weiterhin mit Unterstützung der Expert*innen – fortführen. Dabei kann auf ein ausführliches Projekthandbuch, von SchülerInnen entwickelte und gestaltete Technik-Karten für den Unterricht, einen Fahrradpool und über Sponsoring eingeworbene Fahrradausrüstungen zurückgegriffen werden. Die Schulsozialarbeit bietet zudem eine AG Fahrrad an.

Projektleitung: Maria Kolmeder (Ökoprojekt MobilSpiel e.V.), Alfred Bergmiller (Mittelschule an der Cincinnatistraße)
Kooperationspartner: Mittelschule an der Cincinnatistraße, Fahrradwerkstatt Velo, Lehrstuhl für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der TU München, Fundbüro des Kreisverwaltungsreferats der LH München
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, LH München, Referat für Gesundheit und Umwelt und Sozialreferat/Stadtjugendamt
Heidehof-Stiftung GmbH, BenE München e.V.
Kontakt: Ökoprojekt MobilSpiel e.V., oekoprojektmobilspielde
Als Download: die Projektskizze


Prima Klima in Augsburg

Sabine Schwarzmann, Umweltstation Augsburg

Unter dem Motto „Wissen und Handeln miteinander verknüpfen!“ hat die Umweltstation Augsburg im Jahr 2009 ein Umweltbildungsprojekt zum Thema Energie und Klima initiiert und ein Prima Klima-Netzwerk aufgebaut, in dem zahlreiche Klima-Aktive aus Vereinen, Bildung und Wirtschaft organisiert sind. Mehr als 10.000 Augsburger – vor allem Kinder – haben sich daran beteiligt: Im schulischen und außerschulischen Bildungsbereich konnten seit 2009 mit Erfolg vielfältige und nachhaltige Teilprojekte für Schulen und Kindertagesstätten etabliert werden.

Dazu gehören altersgerechte Veranstaltungen zum Thema Wind-, Wasser- und Sonnenenergie (Prima Klima Wind-, Wasser- und Sonnenkinder), zur klimafreundlichen Ernährung (Prima Klima Pausenbrot), zum Ressourcenschutz (Prima Klima Kleidung) und zu nachwachsenden Rohstoffen (Prima Klima NaWaRo). In Kooperation mit unseren Netzwerkpartnern werden das Klima-Theaterstück „I don’t believe in global warming – Klima XXL“ in Zusammenarbeit mit dem Jungen Theater Augsburg, die Ausbildung zum „Energiedetektiv“ mit den Stadtwerken Augsburg und „Jobs mit Zukunft“ mit der Handwerkskammer für Schwaben durchgeführt. Fortbildungen für Multiplikatoren (Schüler, Lehrer und Umweltpädagogen) werden im Netzwerk kommuniziert und ermöglichen so eine breite Verankerung des Klima- und Ressourcenschutzes in der schulischen und außerschulischen Bildung.

Projektleitung: Leonore Sibeth, Umweltstation Augsburg
Kooperationspartner: Im Prima Klima-Netzwerk sind zahlreiche Klima-Aktive aus Vereinen, Bildung und Wirtschaft organisiert. So engagieren sich Lehrkräfte, Mitarbeiter*innen und Studierende der Universität Augsburg, Mitarbeiter*innen der  Stadtwerke, der Handwerkskammer, des Kommunalen Energiemanagements, der Stadtsparkasse Augsburg, des Jungen Theaters sowie des NANU! e.V. gemeinsam und tatkräftig für eine nachhaltige Bildung zu den Themen Energie und Klimaschutz. Das Prima Klima-Netzwerk ist zugleich ein Forum im Prozess der lokalen Agenda 21 – für ein zukunftsfähiges Augsburg.
Förderung: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Kommunales Energiemanagement der Stadt Augsburg, Stadtsparkasse Augsburg, Stadtwerke Augsburg
Kontakt: Umweltstation Augsburg, prima-klimaus-augsburgde, www.us-augsburg.de/unsere-projekte/prima-klima/
Als Download: die Projektskizze